Wie findest du Plagiate deiner Webseite? Urheberrecht Teil 1 – HDJ33 ⅓

Wusstest du, dass deine Webseite durch das Urheberrecht geschützt ist und niemand deine Texte kopieren darf?

Wir erzählen von unseren Erfahrungen, um Plagiate zu finden und erklären das Gesetz. Und zum Schluss wartet eine Überraschung auf dich.

Wir sind keine Anwälte!

Ganz zu Beginn möchte wir eine Warnung loswerden. Wir sind beide keine Anwälte und können dir keine rechtsverbindliche Auskunft geben. Im Podcast sprechen wir ausschließlich über unsere Erfahrungen und wie wir mit Urheberrechtsverletzungen umgehen.

Für konkrete Auskünfte zu deiner Webseite und deinem DJ-Geschäft solltest du unbedingt einen Anwalt fragen.

Suche dir einen Anwalt der auf das Internet- oder Medienrecht spezialisiert ist. Ein kurzes Beratungsgespräch kostet nicht die Welt und hilft dir viel mehr als darüber zu spekulieren, wie du deine Webseite gegen Kopierer schützen kannst.

Das Urheberrechtsgesetz

§ 2, Abs. 2 UrhG : „Werke im Sinne des Urheberrechtsgesetzes sind nur persönliche geistige Schöpfungen.“

Das Urheberrechtsgesetz unterscheidet zwischen:

  • Urheberpersönlichkeitsrecht
    Dieses Recht gehört dir und deinen Erben auch noch 70 Jahre nach deinem Tod. Diesen Teil kannst du nicht verkaufen.
  • Verwertungsrechte
    Die Verwertungsrechte könntest du verkaufen.

Unter die Verwertungsrechte fallen zum Beispiel:

  • § 15 UrhG „Der Urheber hat das ausschließliche Recht, sein Werk in körperlicher Form zu verwerten“
  • § 16 UrhG Vervielfältigungsrecht
  • § 19 a UrhG Recht der öffentlichen Zugänglichmachung

Den kompletten Gesetzestext findest du unter
Gesetze-im-Internet.de/bundesrecht/urhg/gesamt.pdf

Falls jemand deine Inhalte kopiert, greifen auch noch andere Gesetze wie UWG, Gesetz gegen den Unlauteren Wettbewerb, bei Fotos auch das Kunsturheberrechtsgesetz.

Urheberrechtsschutz ohne Copyright-Hinweis

Das Wort „Copyright“ klingt doch viel besser als der deutsche Begriff Urheberrechtsgesetz. Juristisch betrachtet, kannst du die Worte nicht synonym verwenden, weil die USA und Deutschland unterschiedliche Rechtssyteme haben. Beim Urheberrecht werden weltweit drei Systeme unterschieden:

  • Deutscher Rechtskreis
  • Romanischer Rechtskreis
  • Common Law

Deshalb ist in Deutschland kein Urheberrechts-Hinweis notwendig. Trotzdem sind deine Texte urheberrechtlich geschützt und dürfen nicht kopiert werden.

In Deutschland gibt es also kein Copyright, sondern das Urheberrechtsgesetz.

Auf unseren Webseiten haben wir das Impressum trotzdem um einen Copyright-Hinweis ergänzt.

Urheberrechtshinweis im Impressum, Copyright der Hochzeits-DJ Akademie

Urheberrechtshinweis im Impressum, Copyright der Hochzeits-DJ Akademie

Erwähnte Webseiten

Kopierte Texte im Netz finden

Wie merkst du, dass deine Webseite kopiert wird? Wir verwenden diese Hilfsmittel, um Plagiate und kopierte Texte im Internet zu finden:

  • Freunde und DJ-Kollegen
    Eventuell machen dich Freunde und DJ-Kollegen auf Webseiten aufmerksam, die aussehen wie deine eigene.
  • Google Suche
    Kopiere ein paar Absätze oder den kompletten Text einer Webseite in die Google-Suche und klicke auf „Google-Suche“. In den Suchergebnissen werden dir alle Webseiten angezeigt, die ähnliche Worte und Textteile verwenden.
    Wenn du ein paar Sätze in Anführungszeichen setzt, sucht Google nach der exakten Wortreihenfolge.
    Diese Suche musst natürlich immer wieder manuell durchführen.
  • Google Alerts
    Google benachrichtigt dich automatisch, falls deine Texte im Internet auftauchen. Melde dich mit deinem Google-Konto an und richte Alerts für deinen DJ-Namen und wichtige Texte ein.
    Internetadresse Google.de/alerts

Zwei weitere Dienst arbeiten mit dem sogenannten Freemium-Modell. Das heißt, die Basis-Version kannst du kostenlos nutzen, für umfangreichere Recherchen oder eine automatische Überwachung kosten die Pro-Versionen Geld.

  • Plagium
    Hier kannst du Textteile angeben, die auf Plagiate überprüft werden.
    Internetadresse Plagium.com
  • Copyscape
    Bei Copyscape gibst du die URL deiner Webseite ein, um andere Webseiten zu finden, die deine Texte kopiert haben.
    Internetadresse Copyscape.com

Songtipp der Woche

Prinzen – Alles Nur Geklaut

Eine Hymne aus dem Jahr 1993. Wir haben dieses Lied noch nie live gespielt. Falls du Erfahrungen mit „Alles Nur Geklaut“ hast, dann schreibe gerne in den Kommentaren, wie der Song bei deinen Gästen ankam.

Schon nächste Woche hörst du den zweiten Teil zum Urheberrecht,
Mike und Thorsten

6 Responses to “Wie findest du Plagiate deiner Webseite? Urheberrecht Teil 1 – HDJ33 ⅓

  • Hallo Thorsten, hallo Mike.

    Eure Diskussion bezüglich der raubkopierten Texte in Bezug auf das Google Ranking hat mich ein wenig stutzig gemacht.

    Ich veröffentliche meine Hochzeits Review zum einen auf meiner Website und zum anderen auf meiner Facebook Page. Des Weiteren überlege ich noch, diese auf einem dritten Medium zu veröffentlichen.

    Laufe ich dann Gefahr, dass Google diese als Raubkopie indiziert und mich deswegen schlechter rankt?

    VG Tobi

    • Hallo Tobi,

      das ist eine sehr gute Frage. Und jetzt als du sie gestellt hast, wurde mir klar, dass wir im Podcast einige Sachen vermischt haben. Zumindest haben wir den Begriff des Duplicate Content nicht genügend erklärt.

      Dazu hole ich mal etwas in der Geschichte der Suchmaschinenoptimierung aus. Früher gab es einige SEO-Freaks, die glaubten sie könnten ihre Webseiten künstlich aufblasen, indem sie die identischen Inhalte einfach unter mehreren URLs gepostet haben.

      Also zum Beispiel hätten sie diese Seite nicht nur unter https://hochzeitsdjakademie.de/copyright veröffentlicht, sondern auch unter
      hochzeitsdjakademie.de/urheberrecht
      hochzeitsdjakademie.de/hdj33
      hochzeitsdjakademie.de/plagiate-finden

      sowie hundert weiteren Seiten

      Bei den Suchmaschinen-Robotern sollte der Eindruck eines riesengroßen Webauftritts entstehen, obwohl überall der gleiche Text steht.

      Google hat auf diese Trickserei reagiert und solche Webseiten wegen Duplicate Content abgewertet. Der Suchmaschinenoptimierungs-Bonus wurde unwirksam. Seit diesem Update geistert die Gefahr durch die SEO-Kreise, dass dich Google wegen Duplicate Content bestraft, wenn ein Text auf zwei unterschiedlichen Internetadressen auftaucht.

      Solange du dein Suchmaschinen-Ranking nicht absichtlich beeinflusst, würde ich mir keine allzu großen Sorgen darum machen.

      Zum Beispiel tauchen Teile dieses Blogposts auch bei Facebook auf, bei Youtube und in diversen Podcastverzeichnissen wie iTunes. Überall werden die gleichen Texte verwendet. Im Idealfall wäre es zwar besser, dort steht überall etwas anders. Aber wer kann das leisten?

      Pressemitteilungen haben ein ähnliches Problem. Jede Firma möchte, dass ihre Pressemitteilung möglichst überall erscheint. Jede DPA-Meldung erscheint binnen kürzester Zeit auf den Webseiten von hunderten Zeitungen. Diese Webseiten werden aber nicht wegen Duplicate Content bestraft, ganz im Gegenteil, Zeitungen haben in den Augen einer Suchmaschine ein extrem hohes Ansehen.

      Das Urheberrechtsproblem interessiert Google in diesem Zusammenhang zunächst nicht, erst wenn sich der Urheber beschwert.

      Wenn du auf der sicheren Seite bleiben möchtest, würde ich in deinem dritten Medium nur Auszüge deines Originaltexts veröffentlichen. Oder du schreibst deinen Hochzeits-Erlebnisbericht etwas um.

      Alternativ kannst du den canonical-Tag verwenden. Dazu findest du Tipps unter https://support.google.com/webmasters/answer/66359?hl=de

      In der Google Search Console (früher Webmaster Tools) findest du Hinweise, welche Webseiten-Teile zu ähnlich sind, unter „Darstellung in der Suche“ > „HTML-Verbesserungen“

      Mit Facebook habe ich keinerlei negative Auswirkungen gemerkt, wenn ich dort Texte veröffentliche, die auf meine DJ-Tipps zeigen. Manche SEO-Gurus vermuten sogar, dass Google positiv darauf reagiert, wenn dein Beitrag häufig in den Social-Media-Plattformen geteilt wird.

      Ein Klassiker des Duplicate Content wäre übrigens auch, wenn deine Webseite unter http://www.djtobischagen.de und djtobischagen.de die identischen Inhalte liefern würde. In deinem Fall habe ich es geprüft, und dein Webserver leitet einheitlich auf die www-Schreibweise um. Super!

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