6 Schritte, um Raubkopierer zu verfolgen, Urheberrecht Teil 2 – HDJ33 ⅔
Podcast: Play in new window | Download (Duration: 34:49 — 39.9MB)
Abonnieren mit Apple Podcasts | Spotify | RSS | Weitere Abo-Möglichkeiten
Was kannst du tun, wenn jemand deine Webseite kopiert? Wir verraten dir 6 Schritte, um gegen Raubkopierer im Internet vorzugehen.
Willst zunächst freundlich auf die Urheberrechtsverletzung hinweisen oder sofort rechtliche Schritte einleiten? Doch zuerst musst du die verantwortliche Person finden.
Im ersten Teil zum Urheberrecht haben wir uns mit rechtlichen Grundlagen beschäftigt und wie du kopierte Texte im Internet findest. In dieser Podcastfolge erfährst du unsere sechs Schritte, um gegen Raubkopierer vorzugehen.
Jemand kopiert deine Webseite, was kannst du dagegen tun?
1. DJ-Kollege auf die Urheberrechtsverletzung hinweisen
Du ersparst dir viel Ärger, wenn du deinen Urheberrechtsanspruch ohne Anwälte und Gerichte klären kannst. Deshalb schreiben wir den „bösen Raubkopierer“ zunächst mit einer sehr bestimmten E-Mail an und weisen auf die Urheberrechtsverletzung hin.
Mit dieser Strategie haben Mike und Thorsten unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Anhand der Reaktion der anderen Partei entscheidet Thorsten, wie er weiter vorgeht. Jeder Diskussionsversuch würde mit einem Anwaltsschreiben enden.
Mike geht gleich zum fünften Schritt weiter und leitet rechtliche Schritte ein.
2. Wie findest du heraus wem die Seite gehört?
Obwohl in Deutschland für alle Webseite eine Impressumspflicht gilt, hat noch lange nicht jede Webseite auch wirklich ein Impressum.
Wenn auf der Webseite weder Anschrift, noch Telefonnummer oder eine E-Mail-Adresse angegeben ist, brauchst du etwas detektivisches Gespür.
Mit diesen zwei Tools, kannst du einen Namen herausfinden:
- Denic-Abfrage
Jede .de-Domain wird in Deutschland bei der Denic registriert. Falls sich die Person nicht verstecken will, findest du im Denic-Verzeichnis den Namen des Domaininhabers heraus.
Die Denic-Abfrage funktioniert jedoch nur für .de-Domains wie hochzeitsdjakademie.de. - Whois-Abfrage
Zu jedem Domainnamen kannst du mit einer Whois-Abfrage herausfinden, wo die Webseite gehosted ist. Im Idealfall bekommst du auch den Inhaber des Domainnamens heraus. „Whois“ gehört zu den ältesten Protokollen des Internets (Erklärung bei Wikipedia).
Auf der Webseite Kloth.net kannst du ganz einfach eine Whois-Abfrage mit deinem Browser stellen.
3. Hosting-Firma anschreiben
Falls du im zweiten Schritt nur die Hosting-Firma herausgefunden hast und keinen Ansprechpartner, könntest du diese Firma darauf hinweisen, dass auf ihren Servern Urheberrechtsverletzungen stattfinden.
Vielleicht kann dein Anwalt einen Brief an die Firma schicken, mit der Bitte die Urheberrechtsverletzungen nicht weiter zu begünstigen.
Im Endeffekt geht es darum langsam den Druck auf den Raubkopierer zu erhöhen. Deshalb würde Thorsten auch nicht davor zurückschrecken und sich bei anderen Firmen nach dem DJ zu erkundigen und im Gespräch auf die Urheberrechtsverletzungen hinzuweisen. Wer will dauerhaft mit einem Raubkopierer zusammenarbeiten?
4. DMCA Beschwerde einreichen
Als us-amerikanische Firma ist Google an das Gesetz „Digital Millennium Copyright Act“ gebunden. Auf Basis dieser Rechtsgrundlage kannst du einen Antrag ausfüllen, dass die Suchmaschine Webseiten aus dem Index entfernt, wenn sie gegen deinen Urheberrechte verstoßen.
Hier kannst du dir das Google Formular ansehen, mit dem du Urheberrechtsverletzungen melden kannst.
Thorsten hat bisher zwei Anträge gestellt, die beide abgelehnt wurden. Bitte denke daran, die rechtliche Konsequenzen dieses Webformulars nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Frage im Zweifelsfall lieber einen Anwalt um Rat.
5. Rechtliche Schritte einleiten
Den dritten und vierten Schritt überspringt Mike mittlerweile, weil seine Webseite zu häufig kopiert wird. Mike erzählt von seinen Erfahrungen, wie du Beweise sicherst und rechtliche Schritte einleitest.
Neben Ansprüchen auf Schadensersatz, kannst du auf einer Unterlassungserklärung bestehen.
Gegen den Kopierer hast du folgende Ansprüche
- Löschung
- Unterlassung
- Schadensersatz
- Aufwendungsersatz
- Auskunftsansprüche
- Unterlassungserklärung
Viel Erfolg beim Durchsetzen deines Urheberrechts,
Thorsten und Mike
P.S.: Kommende Woche hörst du einige Tipps, wie du ganz einfach an eigene Texte kommst, auch wenn du dich nicht für einen begabten Autor hältst.
Was im Bereich Bilder recht interessant sein könnte: Wir nutzen zur Überwachung und rechtlicher Durchsetzung den Service http://lapixa.de/. Die Suchen automatisch nach Bildern, die geklaut sind und wenn ein Bild unrechtmäßig genutzt wurde, dann versuchen die, das Bild nachlizensieren zu lassen. Ohne Abmahnungen, sondern mit freundlich, aber bestimmten Anschreiben. Bisher sind wir recht zufrieden mit den Anbieter, haben das aber erst vor kurzem angetestet.
Hallo Raffael,
danke für den Tipp. Das Angebot klingt allemal einfacher als eine Ähnlichkeitssuche mit der Google-Bildersuche von Hand zu machen.
Hat die Firma schon jemand für Euch entdecken können?